Nachrichten

#Eine Allianz gegen das Effizienzhaus 40

Inhaltsverzeichnis

Der Schrecken der Wohnungswirtschaft besteht aus zwei Buchstaben und zwei Zahlen: EH 40. Die Abkürzung steht für den KfW-Standard Effizienzhaus 40, der gemäß dem Koalitionsvertrag vom 1. Januar 2025 an Pflicht für alle Neubauten werden soll. Neue Häuser dürften dann nur noch 40 Prozent der Energie eines sogenannten Referenzhauses benötigen. Bis Ende vergangenen Jahres waren noch 75 Prozent erlaubt, seit diesem Jahr ist EH 55 der Mindeststandard. Bleibt die Koalition bei ihrem Plan, müsste das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nach den Vorgaben für neue Heizungen bald schon wieder verschärft werden, dann mit der Pflicht zum EH 40.

Das gesellschaftliche Erregungspotential einer solchen Regelung dürfte nicht ganz so groß sein wie die Pflicht zum klimafreundlichen Heizen, die der Bundestag Anfang September im Gebäudeenergiegesetz verankern will. Eine Heizung hat jeder, Neubaustandards betreffen nur wenige. Doch die Wohnungswirtschaft warnt: Mit einer weiteren Verschärfung der Vorgaben zur Energieeffizienz von Häusern könnte sich die in den Ballungszentren ohnehin schon große Wohnungsnot noch weiter zuspitzen.

„Wenn das Effizienzhaus 40 Pflicht wird, dann werden nur noch 180.000 Wohnungen im Jahr gebaut“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Dachverbands der Wohnungswirtschaft GdW. „Und die Kaltmiete je Quadratmeter wird noch mal 1,50 Euro teurer.“ Grund seien die höheren Kosten. Einerseits müsse mehr gedämmt werden, andererseits steige der technische Aufwand etwa für Belüftungsanlagen. Das treibe die Baukosten um 10 Prozent in die Höhe.

Weniger neue Wohnungen

In angespannten Wohnungsmärkten mit hohen Grundstückspreisen würde dies nach Rechnung des Verbands dazu führen, dass Wohnungsunternehmen für Neubauwohnungen statt 18 bis 20 Euro Kaltmiete 19,50 bis 21,50 Euro verlangen müssten, um ihre Kosten wieder hereinzuholen. Zu solchen Preisen ließen sich Wohnungen aber kaum noch vermieten. „Der Fokus auf die Gebäudehülle ist eine intellektuelle Beleidigung“, sagt Gedaschko. „Dieser Fetisch muss endlich weichen.“

Schon im vergangenen Jahr wurden statt den von der Ampelkoalition in Aussicht gestellten 400.000 neuen Wohnungen im Jahr nicht einmal 300.000 fertig. Wegen der gestiegenen Baukosten rechneten Verbände zuletzt mit einem Rückgang auf 250.000 bis 200.000. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) drängt angesichts solcher Prognosen innerhalb der Ampelkoalition darauf, die Einführung des EH 40 zu verschieben. „Die Rahmenbedingungen am Bau haben sich seit Anfang letzten Jahres massiv verändert“, sagte sie der F.A.Z. Bauen werde immer teurer, gleichzeitig steige der Bedarf nach neuem Wohnraum. „Das muss zu einer Neubewertung der Lage führen. Ich halte in der aktuellen Situation die Verschärfung von Dämmstandards für falsch.“

Dies müsse nicht zulasten des Klimaschutzes im Gebäudebereich gehen. „Statt uns auf den Energieverbrauch nach Fertigstellung eines Hauses zu konzentrieren, sollten wir auch den CO2-Verbrauch bei der Produktion von Bau- und Dämmstoffen in den Blick nehmen“, sagt Geywitz. Auch weniger Flächenverbrauch und nachhaltige Baumaterialien wie Holz könnten die Klimabilanz verbessern.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!