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#Macron setzt sich durch

„Macron setzt sich durch“

Spanien und Portugal hatten um Midcat gekämpft. Am Ende ist „Barmar“ dabei herausgekommen. Ein „grüner Energiekorridor“ soll unter dem Mittelmeer Barcelona mit Marseille verbinden und die große Lücke schließen, die bis heute zwischen der iberischen Halbinsel und dem Rest Europas klafft. Vergeblich hatten der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez und der portugiesische Ministerpräsident António Costa bis zuletzt versucht, den französischen Präsidenten Emma­nuel Macron von der anderen Variante zu überzeugen, der oberirdischen Midcat-Pipeline („Midi-Catalonia“) aus Kata­lonien in die französische Midi-Region.

Die Bundesregierung hatte gehofft, dass diese Pipeline über die Pyrenäen Deutschland zunächst mit Gas und mit später mit „grünem“ Wasserstoff versorgen wird, der aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird. Erst am Freitag hatte Olaf Scholz mit Sánchez und Costa in Berlin über das Projekt gesprochen, für das der Bundeskanzler zuvor „ausdrücklich“ geworben hatte. Aber auch ein letzter Anlauf der beiden iberischen Regierungschefs zu Beginn des EU-Gipfels in Brüssel scheiterte: Macron setzte sich durch, und alle drei gaben sich am Ende als Gewinner. Spaniens „Gewicht“ bei Energieversorgung der EU wachse, und das Land erhalte endlich die dringend nötige Verbindung nach Europa, sagte Umweltministerin Teresa Ribera am Freitag.

Für den französischen Präsidenten stellt die Einigung auf den „grünen Energiekorridor“ von Barcelona nach Marseille einen wichtigen diplomatischen Durchbruch dar. Im Elysée-Palast wurde mit zunehmender Verärgerung verfolgt, wie die Bundesregierung Druck ausübte, um die Midcat-Pipeline über die Pyrenäen fer­tigzustellen. Einmal machte Macron seiner Irritation auch öffentlich Luft und sagte auf eine Journalistenfrage, Midcat sei nicht die Angelegenheit des Bundeskanzlers. Dass das Projekt Midcat nun endgültig aufgegeben wird, sieht man in Paris als Verhandlungserfolg.

Macron und Scholz wollen vorankommen

In Brüssel schlug Macron in den frühen Morgenstunden versöhnlichere Töne an. Am Mittwoch ist ein Treffen mit Scholz in Paris geplant, um „voranzukommen“. Dabei sollen Energiefragen im Mittelpunkt stehen. Die französische Regierung hatte wiederholt gegen Midcat als Gas­verbindung durch geschützte Naturräume und Weinanbaugebiete argumentiert. Sie sah vor allem technische Schwierigkeiten, die bestehenden Gasverbindungen im Rhonetal für den Transport von Wasserstoff umzurüsten. Zudem hegt man in Pa­ris den Verdacht, dass die von der Bundesregierung als „Brückentechnologie“ be­zeichnete Abhängigkeit von Erdgas we­sentlich länger dauern könnte als derzeit angegeben. Deshalb gab es Unwillen, eine neue Infrastruktur für fossile Energie­träger aufzubauen.

Die verworfene Midcat-Pipeline und der neue „grüne Korridor“ durch das Mittelmeer


Die verworfene Midcat-Pipeline und der neue „grüne Korridor“ durch das Mittelmeer
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Bild: F.A.Z. Grafik

Macron betonte in Brüssel, wie sehr der geplante grüne Korridor „zur Stärkung der Energiewende“ beitragen und den Zugang zu alternativen Energiequellen in Europa erleichtern solle. Frankreich argwöhnt, dass Deutschland seine Klimaziele zum CO2-Ausstoß mit Verweis auf die Einstellung der russischen Gaslieferungen aufgeben könnte. In dem gemeinsamen Kommuniqué der drei Staats- und Regierungschefs wird ausdrücklich erwähnt, dass die maritime Ver­bindung von Barcelona nach Marseille nur für einen „begrenzten Anteil von Erdgas“ als „vorübergehende und übergangsweise Energiequelle“ genutzt werden soll.

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