Die Führung der Unionsfraktion sah sich am Mittwoch offenbar zu einem besonderen Schritt genötigt, um den drohenden Vertrauensschaden durch die „Maskenaffäre“ in Grenzen zu halten. In einem Brief forderten der Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus (CDU) und sein Erster Stellvertreter, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, alle Abgeordneten von CDU und CSU auf, bis zum nächsten Freitag, 18 Uhr, schriftlich zu erklären, dass sie aus der Corona-Pandemie keine wirtschaftlichen Vorteile gezogen haben.
Grundsätzlich sei das Engagement „für die Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und Selbständige vor Ort“ gerade in herausfordernden Zeiten wie der Pandemie „in keiner Weise zu beanstanden“, heißt es in dem Brief, es sei sogar „originärer Bestandteil der Erfüllung der Aufgabe als Abgeordnete“. Doch „genauso klar“ sei es, dass „durch diese Aufgabenerfüllung keine persönlichen und oder finanziellen Vorteile erzielt werden dürfen“.
Brinkhaus und Dobrindt machen den 244 Fraktionsmitgliedern in ihrem Schreiben detaillierte Vorgaben über den Inhalt der Erklärung und geben Anweisungen, was zu geschehen habe, falls Fraktionsmitglieder die Angaben nicht machen wollen. Man bitte „die entsprechenden Mitglieder, sich direkt gegenüber“ den jeweiligen parlamentarischen Geschäftsführern der Fraktion zu erklären. Erwartet wird eine Aussage darüber, ob finanzielle Vorteile direkt oder über Gesellschaften erlangt wurden.
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