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#Wie der Grünen-Nachwuchs die Partei aufmischt

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Wie der Grünen-Nachwuchs die Partei aufmischt

Vor vier Jahren, fast genau auf den Tag, gab Cem Özdemir ein Interview. Es ging auch damals schon um die grünen Konzepte zum Klimaschutz, aber die wesentliche Frage an den damaligen Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl war eine andere: Sind die Grünen als Partei überflüssig geworden? Die grüne Gründergeneration war größtenteils abgetreten, mit der Umwelt beschäftigten sich alle Parteien. Wer soll da nachwachsen?

Heute wirkt die Frage kurios. Junge Leute laufen zu den Grünen wie zu keiner anderen Partei. Vor der Bundestagswahl 2017 hatten die Grünen gut 60.000 Mitglieder, heute sind es fast doppelt so viele. In manchen Kreisverbänden sind die neuen Grünen in der Mehrzahl.

Ein großer Schub kam zuletzt von der Klimabewegung Fridays for Future. Der Partei hätte nichts Besseres passieren können. Doch gleichzeitig sind die jungen Neumitglieder eine Herausforderung. Den späten Millennials wird ein beachtliches Selbstbewusstsein nachgesagt, und tatsächlich können grüne Parteifunktionäre ein Lied davon singen.

Die jungen Grünen hören sich nicht ehrfurchtsvoll die alten Kamellen von Strickaktionen im Bundestag an, sondern erzählen ihre eigenen Geschichten. Sie wollen nicht nur Plakate kleben, sondern mitentscheiden. 34 Kandidaten unter 28 Jahren stehen auf aussichtsreichen Listenplätzen für die Bundestagswahl. „Da werden wir noch jede Menge Spaß haben“, sagt ein Grüner, der schon länger im Bundestag sitzt und die Mühen der parlamentarischen Arbeit bestens kennt.

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An diesem Wochenende auf dem Parteitag treffen die zwei Welten aufeinander: Die Parteispitze, die gerade eine ganze Reihe von Problemen hat, will ein Wahlprogramm verabschieden, mit dem sie in der gesellschaftlichen Mitte auf Stimmenfang gehen kann. Die jungen Grünen haben sich dem Kampf gegen den Klimawandel und der Ungerechtigkeit in der Welt verschrieben und wollen da keine Kompromisse machen. Aber wie wollen diese jungen Leute Politik machen? Was wollen sie erreichen? Und wen? Darüber sprechen vier junge Frauen und Männern, die an der Schwelle zur professionellen Politik stehen.

VASILI FRANCO

Junge Menschen hätten den besseren Blick für das große Ganze, sagt Vasili Franco. „Denn sie stellen die ganz banale Frage: Warum?“ Franco ist 28 Jahre alt und sitzt in einem Frühstückscafé in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain. Zwei Blocks weiter ist die „Rigaer 94“, das besetzte Haus ist eines der letzten Symbole der linksextremen Szene in Berlin. Nein, da wohne er nicht, versichert Franco und lächelt. Er ist auch nicht prinzipiell gegen das System. Er will dazugehören: Er kandidiert für das Berliner Abgeordnetenhaus, und es sieht alles danach aus, dass er von September an dort Politik machen wird.

„Alleine für die Partei zu klatschen kann es ja nicht sein“ – Vasili Franco


„Alleine für die Partei zu klatschen kann es ja nicht sein“ – Vasili Franco
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Bild: Jens Gyarmaty

Trotzdem richtet Franco seine Frage nach dem „Warum“ auch an grüne Parteifreunde und kann sie damit ganz schön nerven. „Alleine für die Partei zu klatschen kann es ja nicht sein“, meint er. „Wenn es sein muss, muss man manchmal auch mit dem Kopf gegen die Wand rennen, zumindest um sie damit zum Wackeln zu bringen.“ Mit dieser Methode hat er schon einiges erreicht, schon früher, als er noch in Südbaden lebte. Auf den Sommerfesten des grünen Kreisverbands gab es damals gegrilltes Spanferkel. „Wir haben durchgesetzt, dass es nur noch vegetarisches Essen gibt.“

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